Hallo Max Mustermann,
In Myanmar benötigten schon vor dem verheerenden Erdbeben vom März 4,3 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe. Jetzt sind es laut UN zwei Millionen mehr. Das Land ist politisch und wirtschaftlich zerrüttet vom mehr als vier Jahre andauernden Bürgerkrieg.
Das Erdbeben ist die größte Naturkatastrophe, seitdem die Trump-Regierung USAID zerschlug, die wichtigste US-Behörde für humanitäre Hilfe. Das beeinträchtigt die Unterstützung für Myanmar und andere Länder erheblich. Die USA waren 2024 wichtigstes Geberland für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Die Kürzungen könnten ein Todesurteil für Millionen Hungernde bedeuten, warnte das WFP. Inzwischen hat die US-Regierung offenbar einen Teil davon zurückgenommen.
Ein solches Hin und Her spottet dem Ernst der Lage. Weltweit hängt das Leben von mehr als 300 Millionen Menschen davon ab, verlässlich humanitäre Hilfe zu erhalten. Sie bereitzustellen, ist keineswegs nur Aufgabe der USA. Schnelle und effektive Nothilfe ist das eine, mittel- und langfristiges Engagement das andere. Wie sehr beide in einer Ausnahmesituation zum Tragen kommen, erklärt Nothilfe-Experte Marvin Fürderer von der Welthungerhilfe in seinem Beitrag zur Lage in Myanmar.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns über Ihre Meinung, Anregung oder Kritik: euz.editor@dandc.eu |
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Herzliche Grüße,
Jörg Döbereiner Chef vom Dienst von E+Z |
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© picture alliance / Associated Press |
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Humanitäre Hilfe darf keine Frage politischer Interessen sein |
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Der Zusammenbruch wird in Kauf genommen |
Die weltweiten Sparmaßnahmen bei Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe haben katastrophale Folgen, zum Beispiel im Sudan. Dort fehlen Mittel im Kampf gegen Unterernährung, Kinderarbeit und sexuelle Ausbeutung, schreibt Fabian Böckler. |
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© picture-alliance/NurPhoto/Ambir Tolang |
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Wichtige Lehren aus Nepals Hochwasser und Erdrutschen |
Im Herbst 2024 führte Starkregen in Nepal zu tödlichen Erdrutschen. Prävention und Nothilfe hätten deutlich besser funktionieren müssen, meint Rukamanee Maharjan. Sie hat sich für E+Z mit der Frage beschäftigt, was das Land aus dem Unglück lernen kann. |
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Für unseren kommenden Schwerpunkt zum Thema Arbeitsrechte haben wir Menschen in verschiedenen Ländern interviewt, die im informellen Sektor arbeiten, und mit ihnen über ihr Leben und ihre Arbeit gesprochen. Lucy hat einen kleinen Stand und verkauft Snacks. Sie sprach mit unserer Redakteurin Katharina Otieno in Kenia, die direkt nach dem Gespräch eine von Lucys berühmten Kartoffel-Samosas aß. |
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Das Titelbild unseres aktuellen Magazins stammt von Mana Neyestani, einem der bekanntesten politischen Karikaturisten Irans. Er lebt im Exil in Frankreich. Einer seiner Cartoons löste 2006 Aufstände in Iran aus, und er wurde in das berüchtigte Evin-Gefängnis gebracht. Nach drei Monaten in Haft floh er und reiste über Malaysia nach Frankreich, wo ihm Asyl gewährt wurde. Er zeichnet weiterhin Cartoons über das Leben in Iran, aber auch über Exil und Migration. Im Interview sagte er E+Z-Chefredakteurin Eva-Maria Verfürth: „Humor hilft, die Angst zu überwinden, die eine Diktatur erzeugt.“ |
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Die Zahl der Klimaklagen hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Laut einem Bericht der Columbia Law School stieg die Anzahl von 884 Fällen im Jahr 2017 auf 2540 Fälle im Jahr 2023. Besonders indigene Gemeinschaften gehen vermehrt vor Gericht, um Umweltrechte durchzusetzen. Diese Entwicklung zeigt, dass Gerichte eine zunehmend wichtige Rolle im Klimaschutz übernehmen. Zwei Erfolgsbeispiele aus dem vergangenen Jahr: Im Oktober erklärte der Oberste Gerichtshof Indiens eine saubere Umwelt zum Grundrecht. Im April verurteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Schweiz wegen unzureichender Klimaschutzmaßnahmen und bekräftigte, dass der Klimawandel eine Menschenrechtsfrage ist.
Mehr zum Thema:
Das Sabin Center for Climate Change Law beleuchtet, wie aktuelle Fälle und Urteile den juristischen Diskurs zum Klimawandel beeinflussen.
Auch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen bietet eine Übersicht von Fällen, in denen "die Natur vor Gericht zieht". |
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Was uns außerdem interessiert hat |
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Diesen Monat dreht sich bei E+Z alles um politische Satire. Falls Sie noch keinen Blick in den Schwerpunkt unserer Monatsausgabe werfen konnten, sei er ihnen an dieser Stelle nochmals ans Herz gelegt. Thematisch verwandt: „Oromay“ ist nicht nur ein satirisches Spionageabenteuer, sondern auch ein „historisches Dokument“, schreibt „The Baobab“. Die Geschichte wurde nun endlich ins Englische übersetzt, 42 Jahre nach ihrer Veröffentlichung. Sie spielt während des äthiopischen Bürgerkriegs und handelt von einem Journalisten, der sich plötzlich inmitten einer Propagandakampagne wiederfindet. „Oromay“ ist auch ein Beispiel dafür, wie gefährlich Satire sein kann: Baalu Girma, der Autor des Buches, verschwand einige Monate nach der Veröffentlichung. Seitdem hat man nie wieder etwas von ihm gehört, aber es wird vermutet, dass er vom damaligen Regime ermordet wurde. |
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Wann haben Sie das letzte Mal an die Situation in Haiti gedacht? Oder in Afghanistan? Wir können es Ihnen nicht verübeln, wenn Sie angesichts der Nachrichten, die den ganzen Tag direkt aus dem Weißen Haus die Medienwelt fluten, den Überblick über die zahlreichen Krisenherde verlieren. Hier ist eine kurze Erinnerung des "Guardian" daran, dass die Welt auch ohne Donald Trump mehr als genug Probleme hatte. |
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Muhsin Hendricks, bekannt als der weltweit erste offen homosexuelle Imam, wurde am 15. Februar 2025 erschossen. Viele gehen von einem gezielten Angriff aus. Weltweit wurde der Tod des Südafrikaners mit Anteilnahme aufgenommen – gleichzeitig gab es jedoch auch eine Flut an hasserfüllten Kommentaren im Netz, die die Tat rechtfertigen. Hendricks’ Tod verstärkt die globale Debatte über die Rolle queerer Muslim*innen innerhalb des Islams. Der Religionswissenschaftler Amanullah De Sondy, ein Freund Hendricks’ und Experte für muslimische Sexualität und Männlichkeitsbilder, würdigt sein Wirken in einem lesenswerten Beitrag in „The Conversation“ und ordnet die Entwicklungen ein.
Vor mehr als zehn Jahren gab Muhsin Hendricks E+Z ein Interview, das nichts an Relevanz eingebüßt hat. |
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Laughing at Power: Wie soziale Bewegungen populär werden |
Kann ein Witz eine Diktatur zum Einsturz bringen? Eines ist sicher: Jede soziale Bewegung muss „normale Menschen“ dazu bringen, sich zu engagieren. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, „cool“ zu sein. Und eine Möglichkeit, cool zu sein, ist der Einsatz von Humor. Srdja Popovic weiß, wie das geht: Als junger Aktivist hat er genau das getan, um dabei zu helfen, den serbischen Diktator Slobodan Milošević zu stürzen. In einer Folge des Podcasts „Your undivided attention“ erklärt er anschaulich, wie Aktivist*innen Humor verwenden können, um Diktaturen zu bekämpfen oder ganz allgemein Veränderungen zu bewirken. |
Srdja Popovic hat übrigens auch zusammen mit Sophia McClennen in unserem neuesten Magazin über die Macht von Humor geschrieben. Sie finden es hier. |
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Das Max-Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) in Berlin vergibt bis zu zwei Stipendien an Forschungsprojekte zu Wissenssystemen und gesellschaftlichem Zusammenleben in Afrika. Die Ausschreibung richtet sich insbesondere an Forschende in allen Phasen ihrer Karriere, die an afrikanischen Universitäten und Forschungsinstituten beschäftigt sind. Je nach Karriereabschnitt umfasst das Stipendium bis zu 3600 Euro monatlich.
Bewerbungsfrist: 1. Mai |
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Das Interpeace Advisory Team (IPAT) bietet vom 12.-17.10. einen Kurs zu „Effective Advising in Complex Contexts: Enabling sustainable peace“ an. Der Kurs vermittelt Fachkräften Fähigkeiten, um in herausfordernden Situationen wirkungsvolle Beratung zu leisten und nachhaltige Friedensprozesse zu unterstützen.
Die Teilnahme steht Fachkräften aus verschiedenen Bereichen offen, darunter Nichtregierungsorganisationen, Regierungsinstitutionen, internationalen, nationalen und lokalen Organisationen, dem Militär und Forschungs-einrichtungen. Bewerbungsfrist: 4. Mai |
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Für Lesende mit Standort Deutschland: Die Model African Union Conference in Bayreuth (BAYMAU25) findet vom 23-27.04. an der Universität Bayreuth statt.
Teilnehmende können sich als Delegierte bewerben, um einen Mitgliedsstaat der Afrikanischen Union zu repräsentieren und erhalten so die Möglichkeit, an hochrangigen Debatten teilzunehmen und Resolutionen zu kritischen Fragen der Politikgestaltung in Afrika zu entwerfen. Diese Erfahrung soll auch dabei helfen, Fähigkeiten in den Bereichen Diplomatie, Rhetorik und internationale Beziehungen zu entwickeln. Diskutiert werden unter anderem die Rolle Afrikas vor dem Hintergrund der sich wandelnden Weltordnung sowie damit einhergehende Chancen und Herausforderungen. |
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