Hallo Max Mustermann,
ob in Asien, Afrika oder Lateinamerika – in immer mehr Ländern rund um den Globus protestiert die Gen Z, die junge Generation. So unterschiedlich die Bewegungen sind, sie eint die Wut auf korrupte Eliten und wachsende Ungleichheit.
Weltweit nimmt die Vermögenskonzentration zu: Das Vermögen der Milliardär*innen hat sich seit 2015 weltweit mehr als verdoppelt, die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung besitzen mittlerweile etwa drei Viertel des Vermögens.
Wer viel Geld besitzt, hat auch mehr Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Dies kann im Sinne des Gemeinwohls erfolgen, etwa über Stiftungen, Spenden oder Investitionen. Zu oft aber geht es darum, Vermögen zu sichern und zu mehren, oder die eigenen politischen Vorstellungen durchzusetzen. Welche Konsequenzen das für Politik hat, kann man unter anderem in den USA aktuell beobachten.
Wenn Reichtum zu viel politischen Einfluss bekommt, dann ist das nicht nur schlecht für die Gesellschaft, für das Klima und für Entwicklung – es untergräbt auch das Vertrauen in das politische System. Viele verantwortungsvolle Vermögende fordern daher mittlerweile selbst eine stärkere Besteuerung. Wie sich Vermögenskonzentration weltweit auswirkt, wie sie Politik beeinflusst – und wie es anders gehen könnte: damit beschäftigt sich unsere neue Ausgabe.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns über Ihre Meinung, Anregung oder Kritik: euz.editor@dandc.eu |
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Herzliche Grüße,
Eva-Maria Verfürth Chefredakteurin bei E+Z |
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Aktuelle Ausgabe:
Regiert Geld die Welt? |
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© picture alliance/AP Photo/Sunday Alamba
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Wie alte, machthungrige Männer Afrika im Würgegriff halten
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In vielen Ländern Afrikas klammern sich seit Jahrzehnten dieselben Eliten an ihre Ämter. Nicht selten spielten sie eine wichtige Rolle im Kampf um die Unabhängigkeit – füllten das Machtvakuum nach dem Rückzug der Kolonialmächte dann aber mit ähnlichen autokratischen Strukturen wie jene, die sie gerade abgeschafft hatten. |
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© picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Prakash Timalsina
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Nepal kann sich zum Besseren wandeln
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© picture alliance/Middle East Images/Raja Imran |
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Wer sich in Privatkliniken behandeln lässt und die Kinder zur Privatschule schickt, bemerkt im Zweifel nicht, wenn öffentliche Schulen verfallen und das staatliche Gesundheitswesen überlastet ist. Das ist der Status Quo in Pakistan: Die Elite regiert ein Land, zu dessen Realität sie oft überhaupt keinen Bezug hat. |
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Die Ruinen des frühchristlichen Wallfahrtsortes Abu Mena in Ägypten, die Altstadt von Ghadames in Libyen und die Regenwälder von Atsinanana auf Madagaskar haben etwas gemeinsam: Sie alle werden seit Juli vom Welterbekomitee der Unesco nicht länger als gefährdet eingestuft. Erfolgreiche Schutzmaßnahmen der verantwortlichen Akteure seien der Grund dafür, dass sie von der Liste bedrohter Weltkulturerbestätten gestrichen werden können, welche nun auf 53 Einträge sinkt. Zu den Gefährdungsfaktoren zählen neben Naturkatastrophen, Kriegen, Baumaßnahmen und Massentourismus auch zunehmend die Auswirkungen der Erderwärmung.
Über weitere gute Nachrichten berichten wir regelmäßig in unserer Rubrik Good News.
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| Was uns außerdem interessiert hat |
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Das eigene Leben riskieren, um es zu retten oder ein deutlich besseres zu finden: Das tun irreguläre Migrant*innen, die Mexiko durchqueren, um in die USA zu gelangen. Viele steigen dazu auf das Dach eines Zuges, der Waren vom Süden Mexikos in den Norden bringt, auch bekannt als “La Bestia”, das Biest. Letztes Jahr hat Sky News’ Stuart Ramsay einige der Migrant*innen begleitet, auch auf dem Dach des Zuges. Nicht alle von ihnen kommen aus Lateinamerika. Ramsay zeigt eindrücklich die Risiken der Reise und warum sie dennoch so viele antreten. Die Doku suggeriert auch, dass mexikanische Behörden insgesamt aggressiv gegen die Migrant*innen vorgehen. Schon 2018 begleitete der deutsch-französische Sender ARTE den Zug – auch diese Doku ist nach wie vor sehr sehenswert. |
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Ende dieses Monats findet in Angola der EU-Afrika-Gipfel statt. W. Gyude Moore, ehemaliger Minister für öffentliche Arbeiten in Liberia und derzeit Non-Resident Fellow am Center for Global Development in Washington, hat für Semafor einen Blick darauf geworfen, was von diesem alle drei Jahre stattfindenden Treffen zu erwarten ist. Er ist pessimistisch: Europa laufe Gefahr, irrelevant zu werden und von den USA und Asien in den Schatten gestellt zu werden. Daher stelle sich die Frage, ob Europa weiterhin als Gönner Afrikas auftreten oder endlich begreifen werde, dass eine Abkehr von fragmentierter Hilfe und harter Einwanderungspolitik längst überfällig sei. Tatsächlich stehen sowohl Afrika als auch Europa vor existenziellen Herausforderungen – Armut auf der einen Seite, eine alternde Gesellschaft und Arbeitskräftemangel auf der anderen – und jeder hat die Lösung für das Dilemma des anderen. Fraglich sei, ob Europa bereit ist, Afrika als Partner und nicht als Almosenempfänger zu akzeptieren, schreibt Moore.
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„Ich hoffe, heute stirbt niemand“ – mit diesen Worten erwacht Jawad in Khartum, ein leises Lächeln auf den Lippen. Diese Szene fasst zusammen, was den Film „Khartoum“ ausmacht: eine fast poetische Leichtigkeit angesichts des absoluten Grauens, das die sudanesische Hauptstadt und das ganze Land infolge des schrecklichen Krieges, der dort seit zwei Jahren tobt, heimgesucht hat. Der Film, der bei der diesjährigen Berlinale ausgezeichnet wurde, begleitet fünf Menschen durch Khartum: einen Beamten, eine Teedame, einen Freiwilligen des Widerstandskomitees und zwei Straßenjungen. Der Dokumentarfilm schafft es, die Würde, den Humor und die Menschlichkeit der vom Krieg zerrütteten Hauptstadt und ihrer Bewohner*innen zu bewahren – und nicht zuletzt ihre Hoffnung. Denn, wie einer der Straßenjungen sagt: „Alpträume enden immer.“ |
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Mit dem Ernst-Otto-Czempiel-Preis 2026 zeichnet das Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) die beste Monographie in der internationalen Friedensforschung aus, die zwischen 2023 und 2025 veröffentlich wurde. Für den mit 5000 Euro dotierten Preis können neben wissenschaftlichen Publikationen auch Bücher nominiert werden, die sich an eine nicht-akademische Leserschaft richten.
Deadline für Nominierungen: 1. Dezember
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Die internationale Technologiemesse Cairo ICT für den Nahen Osten und Afrika findet vom 16. bis 19. November im Egypt International Exhibition Center in New Cairo statt. Sie bringt Experten aus verschiedenen Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie zusammen, um sich über die Potenziale der digitalen Transformation auszutauschen. Studierende und Jugendliche können kostenlose Eintrittskarten für die Messe erhalten. |
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Das @iLabAfrica Forschungs- und Innovationszentrum organisiert vom 13. bis 14. November einen Global Data Science & Artificial Intelligence Summit an der Strathmore University in Nairobi, Kenia. Neben Diskussionen über Rahmenbedingungen für den verantwortungsvollen Einsatz von KI und Big Data liegt ein besonderer Schwerpunkt auf afrikanischen Innovationen und deren Einsatzmöglichkeiten in Bereichen wie Landwirtschaft, Energie oder Bildung. |
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